Eine Weihnachtsgeschichte der anderen Art

24.12.2014 00:00

Jerusalem (Israel): Israel

Zickenkrieg im Hause Abraham

Eigentlich begann alles schon mit Abram vielleicht so ca. 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung: Weil seine Frau Sarai einfach nicht schwanger wurde, drängte sie ihren Mann, ihrer hübschen Sklavin Hagar beizuwohnen, was der Abram gerne tat. Geboren wurde Ismael, laut Bibel ein grober kräftiger Lackel. Hagar und Sarai konnten sich von da an nicht mehr leiden.
14 Jahre später benannte Jahwe Abram in Abraham und Sarai in Sara um und Sara wurde doch noch schwanger: mit Isaak. Sara gefiel es nicht, dass der ältere Ismael mit ihrem kleinen Isaak etwas grob umging und bequasselte den Abraham solange, bis er die Hagar und ihren Sohn in die Wüste schickte.
Ismael sollte der Stammvater der Araber werden, von Isaak sollen die späteren jüdischen Stämme abstammen. Der Grundstein für eine jahrtausendelange Abneigung war gelegt.

Untergang

Palästina war jüdisches Land, auch während römischer Besatzung. Korrupte geldgierige römische Statthalter und wenig religiöses Einfühlungsvermögen führte zu jüdischen Aufständen 66 – 70 und noch einmal 132 – 135. Jerusalem und der Tempel wurden zerstört, der jüdische Widerstand endgültig gebrochen, hunderttausende Juden tot oder als Sklaven verschleppt. In Palästina lebten von da an nur mehr wenige Juden. In der Diaspora verstreut blieb den Vertriebenen Palästina aber das gelobte Land.
500 Jahre später eroberten die inzwischen islamisierten Araber von ihrer Arabischen Halbinsel aus die halbe Welt. Jerusalem fiel 637. Das Zentrum des jüdischen und christlichen Glaubens war in muslimischer Hand. Den dort noch lebenden Juden und Christen wurden als „Dhimmis“ aber Freiheiten gewährt.

„Feinde des Menschengeschlechtes“ und „Gottesmörder“

Den Juden in der Diaspora ging es meistens ziemlich mies. Die Römer schon mochten sie nicht und nannten sie „Feinde des Menschengeschlechtes“. Die Christen gaben den Juden kollektiv die Schuld am „Gottesmord“. Unter der spanischen Inquisition wurden die Juden vertrieben. Die Christen grenzten die Juden aus den meisten Bereichen aus. Belassen wurde ihnen nur der verachtete Trödelhandel und das Geldverleihen. Juden galten bald als Wucherer. Verschwörungstheorien bezichtigten sie der geplanten Vernichtung der Christenheit. Progrome waren die Folge. Auch Martin Luther schrieb „Von den Juden und ihren Lügen“ und wollte die Zerstörung ihrer Synagogen, ihrer Häuser und ihre Vertreibung. Im aufkeimenden Nationalismus des 19. Jahrhunderts verbanden sich religiöser Hass mit Rassismus. Vor allem in Osteuropa wurden Progrome immer häufiger. Theodor Herzl sah deshalb die Notwendigkeit eines neuen jüdischen Staates und dachte dabei auch an Palästina. Die Shoa der NS-Zeit vernichtete geschätzte 6 Mill. Juden aus halb Europa knapp 40 Jahre später, ihre europäische Kultur wurde weitgehend ausgelöscht.

Phönix aus der Asche

Viele Juden hatten es dennoch geschafft, rechtzeitig zu fliehen, Überlebende folgten nach 1945 nach: „heim“ nach Palästina, damals britisch besetzt und zuerst mit einer mehrheitlich arabischen Bevölkerung. Herzl hatte aber den Funken entzündet und nun wollten die Juden ihren Traum wahr machen. Mit Guerillataktik wurden die Engländer mürbe gemacht. Angesichts des globalen Entsetzens über die Gräuel des Holocaust war ihre Stunde gekommen: Die Generalversammlung der UNO stimmte im November 1947 für eine Teilung Palästinas und für einen jüdischen Staat. Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel proklamiert.

Bruderkrieg

Das war gar nicht im Sinne der Araber. Die wollten keinen Judenstaat. Nachbarn wurden von einem auf den anderen Tag Gegner. Eine uralte Feindschaft lebte wieder auf und der erste arabisch-jüdische Krieg hatte begonnen. Die Juden konnten sich behaupten, waren erfolgreich, aber nicht so sehr, dass sie ganz Palästina erobert hatten. Eine willkürliche Waffenstillstandslinie bildete fortan die Grenze. Jerusalem wurde eine geteilte Stadt.
Für die Araber blieb Israel ein Fremdkörper, ein Stachel in ihrem Fleisch. Weitere Kriege folgten. Israel verteidigte sich erfolgreich. Vermutlich nur der „Weltgemeinschaft“ versammelt in der UNO ist es zu verdanken, dass keine klaren Verhältnisse zustande kamen.

Gordischer Knoten

In den USA lebt eine einflussreiche jüdische Gemeinschaft und die USA garantierten immer für die Sicherheit Israels. Aber sie waren zerrissen. Mit den Arabern wollten sie es sich nämlich auch nicht verderben. Die konnten nämlich den Ölhahn auf- und zudrehen, was auch einmal passierte. Auch die Sowjetunion spielte ihre strategischen Spielchen, Franzosen und Briten wollten nicht nachstehen, später auch ein bisserl das aufstrebende China und noch ein paar andere Regionalmächte wie die Türkei oder der Iran.
Den Arabern war das sehr recht. Konnten sie am Schlachtfeld keine Entscheidung in ihrem Sinne erwirken, so sahen sie in der Haltung der „Weltgemeinschaft“ ihre Chance: Es entstand eine Patt-Situation. Israel hatte zwischenzeitlich zusammen mit Apartheit-Südafrika und Taiwan Paria-Status. Radikale wie Jassir Arafat mit seiner Fatah wollten mit Terror erzwingen, dass Palästina wieder arabisch wird.

Sackgasse Zweistaatenlösung

Die „Weltgemeinschaft“ und ihre UNO agiert wie ein Haufen Köche, nur: Viele Köche verderben den Brei. Der faule Kompromiss: Zwei Staaten sollen in dem kleinen Palästina Platz finden, ein Landstreifen mit gerade mal 27.700 km2. Davon hat Israel 21.500 und die Palästinensergebiete 6200 km2. In Israel leben heute mehr als 8,2 Mill. Menschen, in der Westbank und im Gaza-Streifen drängen sich über 4,3 Mill., Tendenz stark steigend. Bereits heute ist dieser karge Landstrich, nur so groß wie die Steiermark plus Kärnten, völlig überbevölkert.
Zwei voneinander getrennte winzige Landstriche sollen ein stabiles palästinensisches Staatsgebilde werden? In dem einen Teil regiert eine korrupte Fatah, im anderen eine radikale Hamas, die Israels Vernichtung will. Dann gibt es noch eine ebenso radikale Hisbollah hinter Israels Nordgrenze. Eine Idee bar jeglichen Sachverstandes, ein vorprogrammiertes Scheitern.

Eine gerechte Lösung kann es nicht geben, wohl aber eine gute

Die Hethiter machten es vor, als Sara starb und Abraham eine würdige Grabstätte suchte. Großzügig gaben sie ihm ein Grundstück samt Höhle darauf. Die arabischen Reiterheere eroberten im 7. Jahrhundert riesige Gebiete zwischen Marokko und Spanien im Westen und Mesopotamien im Osten. Noch heute bewohnen sie diesen riesigen Lebensraum. Die Juden haben nur diesen kleinen Staat Israel, überall sonst sind sie immer nur Minderheiten unter anderen Völkern.
Wäre es mit Großmut nicht möglich, dass die arabischen Führer sagen: Wir haben Platz genug, wir überlassen Palästina den Juden, unseren Brüdern? Bisher sind die arabischen Führer ja nicht einmal bereit, die vertriebenen palästinensischen Araber bei sich aufzunehmen, ihre eigenen Leute. Die vegetieren nun schon Jahrzehnte in Flüchtlingslagern. Ein arabischer Skandal!
Sicher wäre es keine kleine Aufgabe, 4 Millionen Menschen in andere arabische Gebiete umzusiedeln, mit internationaler Unterstützung aber machbar. Es wäre eine sanfte Lösung, unblutig und für alle die beste. Ein Staat Israel in friedlicher Koexistenz mit seinen arabischen Brüdern.

Die Alternative?

Ein endloser Krieg, der vielleicht in einem WW III enden wird mit Vernichtung der islamischen Welt und eines großen Teiles von Europa. Vielleicht hat er schon begonnen…….